Ich stand vor dem Schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum, so wie alle Ravenclaws eigentlich. Anlass des Geschnatters um mich herum, war ein Schulball. Jeder quasselte wer mit wem gehen wollte, was sie anziehen wollten. Ich lächelte also meine Schwester an und ging raus. Diese ganze Aufregung war schon ansteckend. Jedoch wollte ich nur mit einem dorthin und das war Charlie Ravensdal. Er war der Quidditchkapitän von Hufflepuff und in meinem Jahrgang. Die meisten Mädchen in meinem Jahrgang würden ihn hinterher rennen. So war es auch als ich auf die Ländereien ging. Eine Gruppe Mädchen rannten ihn hinterher. Etwas tat er mir schon Leid. Ich wollte ihn am liebsten Fragen aber nur in seiner nähe fing mein Herz an zu rasen. Meine Knie wurden weich und ich drehte mich wieder um und wollte gehen. Doch ich kam nicht weit und stolperte gegen einen Baum, der mich zu Boden sinken ließ. Also saß ich nun hier und blieb erstmal sitzen. Schaute diesen Mädchen dabei zu wie sie sich an Charlie ran machten. Irgenwie machte mich das wütend und ich schaute etwas beleidigt zu der Grupper hinüber.

Ich war heute etwas früher aufgestanden um noch meine Ruhe zu haben, bevor der Trubel um den Ball losging. Es würde ja gut tun von all den Mädchen umgarnt zu werden, ja, wenn ich es mögen würde im Mittelpunkt zu stehen, aber wirklich gefallen tat es mir nicht.
Ich ging nach draußen und machte einen Spaziergang über die Ländereien, doch leider blieb es nicht lange so schön ruhig, wie am Anfang. Schon eine halbe Stunde nachdem ich raus gegangen war stand das erste Mädchen bei mir. Warum verstand es keiner? Es gab nur ein einziges Mädchen mit dem ich auf den Ball gehen würde. Melodie Fanning. Sie war eine Ravenclaw und eigentlich ziemlich unscheinbar und unauffällig, aber genau das mochte ich. Sie war wirklich niedlich, wenn ich versuchte mit ihr zu reden, bekam sie meistens kein Wort mehr raus. Das fand ich süß.
Ich sah mich unter den Mädchen um. „Ich gehe nicht zum Ball. Nicht mit einer von euch“, meinte ich dann und wollte weitergehen, da entdeckte ich Melodie in der Nähe, die sich gerade von mir abwandte und ging, doch sie lief gegen einen Baum. Ich konnte mir das leichte Schmunzeln nicht verkneifen und lief dann sofort zu ihr, weswegen die anderen Mädchen beleidigt stehen blieben. Ich reichte Melodie meine Hand und zog sie zu mir hoch, lächelte. „Das sah übel aus. Geht es dir gut? Oder soll ich dich lieber in den Krankenflügel bringen?“, fragte ich dann besorgt, strich ihr über die Stirn, wo eine leichte Beule zu sehen war. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich vergessen hatte, ihre Hand loszulassen und diese noch immer hielt. Ich lächelte und gab ihr einen Kuss auf den Handrücken. Altmodisch, aber Gentleman ähnlich. Sie sah etwas verwirrt aus und neben der Spur, weswegen ich sie nun hochhob in meine Arme. Ich sah die anderen Mädels an. „Tut mir leid. Ihr seht ja, dass ich was erledigen muss“, meinte ich dann und trug Melodie rein, ließ sie runter, als uns die anderen nicht mehr sahen. Ich lächelte sie an und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Tut mir leid. Ich glaube nicht, dass du zum Krankenflügel musst, aber ich brauchte einen offiziellen Vorwand um da weg zu kommen. Die sind wirklich nervig“, erklärte ich Melodie dann lächelnd und strich mir verlegen durch die Haare. „Kann ich das irgendwie wieder gut machen, Melodie?“, fragte ich sie dann. Sie war so wunderschön und wirkte nicht so aufgepumpt und aufgeblasen, wie viele von den anderen.

Oh Gott er kam hier herüber.,dachte ich leicht panisch. Das sah ich aus dem Augenwinkel. Mit jedem Schritt mit dem er auf mich zukam schlug mein Herz höher. Ich wollte ihn sagen das alles okay war. Das ich auf stehen konnte und weitergehen konnte, doch meine Füße wollten nicht aufstehen. Sie waren immer noch wie Wackelpudding. Beruhige dich, Melodie !,dachte ich immer wieder. Doch es half nichts. Eher rasste mein Puls noch mehr. Er nahm meine Hand und zog mich hoch. Ich sah in sein bezauberndes lächeln und war gleichzeitig froh das er meine Hand hielt, damit ich nicht gleich wieder am Boden lag. Er fragte mich besorgt ob es mir gut ging. Mir ging es gut. Ein bisschen zu gut den er war ja in meiner nähe und strich mir doch tatsächlich über meine Stirn. "Alles...gut., stammelte ich. Er gab mir einen Handkuss und ich spührte einen starke Hitze auf meiner Haut. Anscheinend wurde ich rot. Dann nahm er mich auch noch auf den Arm und trug mich rein. War er der Meinung das ich doch in den Krankenflügel musste ? Wir waren drin und da ließ er mich runter. Dann erklärte er das wir er mich als Vorwandt benutzt hatte um von den Mädchen abzuhauen. Ich schaute ihn gespielt böse an, den eigentlich konnte ich nicht böse auf ihn sein. Da musste er schon sonst etwas anstellen. "Die kleben ja auch an dir wie 5000 Kletten.",meinte ich und fing an zu lachen. Jetzt da er mich abgesetzt hatte ging es mir etwas besser und konnte inzwischen auch mit ihm ordentlich, in nicht so ein gestammel, reden. Wenn auch noch leicht verhalten. "Lass dir etwas einfallen.", meinte ich frech und streckte ihm die Zunge raus.

Als ich Melodie an der Hand hochzog spürte ich, dass sie noch ziemlich wackelig stand, weswegen ich auch noch ihre zweite Hand nahm um sie zu stützen. Sie sagte, dass es ihr gut ging, doch sie wirkte ziemlich... neben der Spur und wurde nun ziemlich rot nachdem ich ihr einen Handkuss gegeben hatte. Ich schmunzelte. Nun wusste ich also, was für eine Wirkung ich auf sie hatte, aber sie hatte ja die gleiche Wirkung auf mich, nur dass ich es besser verstecken konnte.
Als ich sie hineintrug und herunterließ war es mir schon irgendwie peinlich, dass ich sie sozusagen ausgenutzt hatte, immerhin mochte ich sie wirklich gerne. Sie sah mich böse an, wobei ich nun sicherlich auch rot wurde, denn ich spürte die extreme Hitze unter meiner Haut. Ich war so unendlich erleichtert als sie begann zu lachen und entspannte mich selber auch wieder. „Das ist wirklich unerträglich, besonders da ich mehreren von ihnen schon gesagt habe, dass sie nicht mein Typ sind, natürlich auf sehr charmante Weise“, sagte ich dann und lächelte Melodie an. Sie war wirklich so nett und wunderschön, wie sie von weitem immer rüberkam, unglaublich. Da wagte sie es doch tatsächlich mir die Zunge rauszustrecken, weswegen ich eine Augenbraue hochzog. „Hast du mir gerade etwa die Zunge rausgestreckt?“, fragte ich dann mit einem boshaften Unterton in der Stimme. Wie konnte es sein, dass wir kaum miteinander geredet hatten und ich mich ihr trotzdem so schnell so nahe fühlte. Ich packte sie und begann sie durch zu kitzeln als Rache.
Irgendwann ließ ich dann von ihr ab und grinste sie frech an, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und räusperte mich als ich merkte, wie verträumt ich sie gerade ansah. „Wie würde dir ein gemeinsames Essen heute Abend gefallen? Doch das ist sicherlich nicht genug. Warte kurz“, meinte ich dann und drehte mich zu einer Vase um, zog dort eine Rose raus, grinste Melodie an. Ich hielt ihr die Rose hin. „Es wäre mir eine Ehre, wenn du mit mir zum Ball gehen würdest“, erklärte ich dann lächelnd. Ich wollte nur mit ihr hingehen. Wenn sie nicht wollte, dann würde ich vermutlich gar nicht hingehen, auch wenn ich Kapitän des Quidditchteams war.
Dieses Gespräch und das Essen heute Abend, sowie der Ball waren meine Möglichkeit Melodie näher zu kommen, wenn sie es ebenfalls wollte, was ich aber eigentlich glaubte nach ihrer Reaktion vorhin auf mich.

Als ich ihn böse angesah, wurde er doch tatsächlich etwas verlegen. Ich fand das wirklich süß. Doch als er merkte das ich nur Spaß machte, fing er auch an zu lächeln. Als ich dann auch noch sagte, das er sich etwas einfallen lassen sollte und dabei ihm die Zunge herausstreckte, fragte er doch tatsächlich ob ich das wirklich getan hatte."War ich zu schnell für dich ?", meinte ich wieder frech und streckte ihn wieder die Zunge raus. Schon merkwürdig das wir uns gleich so gut verstanden. Schließlich fing er an mich durch zukitzeln. Wobei ich mich natürlich lachend wehrte und versuchte ihn ebenfalls zu kitzeln. Was aber mäßig klappte. Er ließ von mir ab und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich mochte es wenn er mein Gesicht berührte. Wenn er mein Haare aus meinem Gesicht strich oder wenn er meine Hand hielt. Es war ein so wunderbares Gefühl als hätte ich plötzlich meinen Traumprinzen gefunden. Hoffentlich war er es auch mein Traumprinz aber das konnte ich je herausfinden beim Ball und bei unseren Abendessen, von dem ich bis jetzt noch nichts wusste. Er fragte mich nach unseren kitzeln ob ich mit ihm zu Abend essen würde. Ich wollte gerade antworten als er dann sagte, das ich kurz warten sollte. Er nahm eine Rose aus einer Vase und gab sie mir, gerade als ein paar Mädchen vorbei kamen. Aus dem Augenwinkel sah ich das es die Gruppe von vorhin war. Ich nahm die Rose entgegen und sagte:"Totall gerne.",meinte ich mit einem breitem süßem lächeln. Die Gruppe haute beleidigt ab. "Also wann sehen wir uns heute Abend und wo ?", fragte ich und riechte an der Rose.

Bei ihrer folgenden frechen frage, ob sie zu schnell war, wobei sie mir erneut die Zunge rausstreckte, sah ich sie herausfordernd an. „Na warte“, warnte ich sie dann indirekt vor, doch dann ging der Krieg zwischen uns los. Ich kitzelte sie durch, wobei sie sich lachend versuchte zu wehren, doch das gelang ihr nicht wirklich. Tja, auch dem Gebiet war ich wohl besser.
Als ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich ließ ich meine Hand noch kurz an ihrer Wange liegen, vergaß sie dort wegzunehmen, weil es sich einfach so gut anfühlte. Besser als alles andere. Es kribbelte so schön und verlieh mir eine innerliche Wärme, die einfach unbeschreiblich gut tat. Danach schlug ich ihr dann vor, was ich ihr als Entschädigung geben wollte und als sie gerade was sagen wollte unterbrach ich sie und gab ihr dann die Rose. Die Mädchen, die dann beleidigt abzogen waren mir egal. Es waren alle Tussis, nichts gegen Melodie. Ich nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf den Handrücken. „Es wäre mir eine Ehre“, betonte ich dann nochmal. Melodie schien nicht lange zu überlegen und stimmte sofort zu und ihr süßes Lächeln verzauberte mich sofort, weswegen auch ich lächelte, wobei ich allerdings verlegen wurde, als mir bewusst wurde, wie ich sie gerade ansah. Verliebt und verloren.
Melodie roch an der Rose und ich lächelte bei ihrer Frage. „Heute Abend 19 Uhr in diesem Nobelrestaurant neben dem Zauberstabladen. Zieh dir was hübsches an, dann zwing ich mich auch in einen Anzug“, meinte ich dann grinsend. Ich klaute dann noch eine Rose, brach den Stiel ab und steckte sie ihr ins Haar, strich Melodie über die Wange. Wie gerne ich ihre sanften Lippen geküsst hätte, aber das konnte ich nicht tun. „Ich freute mich auf unser Date. Wir sehen uns dann da“, sagte ich dann, gab ihr noch einen Kuss auf die Wange und ging dann mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen. Den restlichen Tag konnte ich es kaum erwarten und konnte mich auch kaum konzentrieren. Ich war so aufgeregt und freute mich so sehr auf das Treffen. Hoffentlich war ich am Abend nicht so nervös, dass ich begann zu stottern. Das wäre peinlich.
Dann endlich war es soweit. Ich hatte mir den Anzug angezogen, stylte meine Haare und machte mich dann auf den Weg zum Restaurant. Ich hatte einen Tisch reserviert und setzte mich nun. Jetzt musste nur noch Melodie kommen. Ich war so schrecklich nervös und bestellte mir schon mal ein Wasser. Ich tippte mit dem Fuß auf den Boden um mich zu beruhigen, doch wirklich funktionieren tat es nicht. Ich sah zur Tür. Bitte lass sie kommen...

Anzug:

Als er meine Strähne aus dem Haar nahm verharrte er an meiner Wange. Er war so lieb. So wunderbar. Ich fühlte wie kleine Schmetterlinge durch meinen Bauch flatterten. Zum ersten mal war mir noch jemand genauso wichtig wie meine Schwester. Als er mir dann den Vorschlag machte mit ihm Essen zu gehen und mit ihm zum Ball zu gehen und ich das bejahte, wurde er etwas verlegen und sah mich totall verliebt an. Das war so süß. Er sagte, das wir uns um 19 Uhr zum essen treffen und dann meinte er noch ich soll mir etwas hübsches anziehen. "Für dich auf jedenfall.", meinte ich mit einem süßen lächeln. Dann steckte er mir noch eine Rose ins Haar und strich mir wieder über die Wange wobei ich meine Hand auf seine legte und diese kurz mit dem Daumen streichelte. "Ich auch.",sagte ich und nahm seine Hand von meiner Wange um diese dann so noch etwas festzuhalten."Bis später." So ließ ich seine Hand los und ging in unseren Gemeinschaftsraum wobei ich beim zurückschauen fast gegen den Anfang der Treppe gelaufen wäre. Oben in meinen Zimmer durchwühlte ich den Schrank nach einen passenden Kleid bis ich es gefunden hatte. Es war trägerlos,creme-weiß-schwarz,knielang und hatte kleine weiße Blumen darauf. Zusammen mit ein paar offenen Schuhen machte ich mich auf den Weg zum Restaurant. Pünktlich um 19 Uhr machte ich die Tür auf und ging hinein. Ich sah Charlie dort bereits warten in einem Anzug. Er sah echt super aus.

Kleid:

Dieses Kribbeln in meinem Bauch wurde immer stärker und ich wurde ziemlich verlegen als sie dann meinte, dass sie für mich auf jeden Fall was hübsches anziehen würde. Sie sah so schon so wunderschön und süß aus. Als ich ihr erneut über die Wange strich legte sie ihre Hand über meine. Ich sah ihr tief in die Augen und lächelte, hoffte, dass es nicht zu blöd aussah. Unsere Hände trennten sich von ihrer Wange, aber nicht voneinander, denn sie hielt mich fest. Mein Blick fiel auf ihre sanften und rosigen Lippen, die in dem Moment wirklich wie eine riesige Versuchung wirkten, der ich aber noch widerstehen sollte, immerhin hatten wir gerade das erste Mal richtig miteinander gesprochen. Es fühlte sich an als würden wir uns schon ewig kennen. Eine merkwürdige Verbundenheit berührte mein Herz und machte mich glücklich. „Bis später“, rief ich ihr noch nach, doch dann wandte ich mich selber ab.
Ich sehnte mich schon nach einigen Sekunden wieder nach ihr und ihrem süßen Lächeln, was besonders schlimm wurde als ich wartend im Restaurant saß. Um genau 19 Uhr ging die Tür des Restaurants wieder auf und Melodie trat ein. Wow, sie sah wunderschön aus. Ich stand schnell auf als sie zu mir kam und hielt ihr den Stuhl zum setzen hin, schob ihn dann leicht an den Tisch. Ich setzte mich ihr gegenüber und nahm ihre Hände an meine, lächelte verlegen. Warum wurde ich immer so verlegen wenn ich bei ihr war? „Du bist... ich meine... ähm... Du bist wunderschön“, stotterte ich dann wie ein Idiot, weswegen ich den Blick kurz senkte. Oh man, warum verhielt ich mich nur so dumm? Ich sah ihr nun wieder tief in die Augen und das Kribbeln in meinem Bauch wurde immer stärker und stärker, aber es war irgendwie angenehm, denn es fühlte sich warm an und ließ mich alle Sorgen und Probleme vergessen. „Ich hoffe, es gefällt dir hier. Weißt du vielleicht schon, was du trinken willst? Dann können wir das gleich schon bestellen, warte. Ich bestelle für dich mit, zumindest beim Trinken. Den einen Cocktail muss man getrunken haben“, meinte ich dann und beruhigte mich wieder etwas, lächelte sie an.
Ich ließ eine Hand von ihr los, doch die andere hielt ich weiter fest und wollte sie auch nicht loslassen. Ich bestellte zwei alkoholfreie Cocktails als der Kellner kam, der uns die Karten reichte. „In dem Cocktail ist Mango, Kokosnuss und Erdbeere und das schmeckt wirklich gut“, meinte ich noch und sah mir dann die Karte an. Was sollte ich nur nehmen? Ich war noch immer total durch den Wind. Ob sie für mich das gleiche empfand wie ich für sie?