Thalia meinte, sie hätte 'nur' Kreislaufprobleme, aber ich machte mir trotzdem Sorgen.
"Okay, aber bist du sicher du kannst in deinem Zustand zum Quidditchtraining?"
Ich würde es mir nicht verzeihen können, wenn etwas mit ihr passieren würde, also beschloss ich ein Auge auf sie zu werfen.
Als sie schließlich nochmals bezeugte, das ich ein Gentlemen sei, lächelte ich und bedankte mich ganz herzlich.
Ihr Händedruck in der Halle wurde fester und sie wirkte ziemlich angespannt, doch die Slytherins verschwanden zum Glück bald wieder. Als wir beide mit dem Frühstücken fertig waren, packte Thalia mich und zog mich zum Quidditchfeld.
Als wir in voller Montur am Feld saßen, merkte ich sofort das mit der Ravenclaw etwas nicht stimmte. Mit einem Ohr bei Connor flüsterte ich ihr zu "Thalia, ich weiß das mit dir etwas nicht stimmt. Du kannst so unmöglich Trainieren, wer weiß was passieren könnte."

Vermutlich war das mit dem Kreislauf einfach, weil ich in letzter Zeit kaum etwas aß und fast noch weniger trank, zudem kam dann auch noch der ganze Stress und das Mobbing, die Angriffe und Beleidigungen, die Lästereien und die extreme Verunsicherung. Kein Wunder, dass mein Körper irgendwann anfing zu streiken, doch davon sollte ich mich wirklich nicht abhalten lassen, immerhin war mir das Qudditch ziemlich wichtig, außerdem schaffte ich es so wenigstens mich ab und zu mal abzulenken, deswegen reagierte ich auch nicht mehr auf Julians Frage, denn natürlich wollte ich trainieren.
Also tat ich es auch, so dass wir pünktlich beim Training waren, so wie alle anderen auch. Immerhin hatte unser Kapitän angewiesen, dass wir alle kommen sollten. Ich war gerade so in Gedanken versunken und bekam auch nicht mehr mit, was Connor sagte, da flüsterte mir Julian plötzlich etwas zu. Ich zuckte zusammen, weil ich erschrak und sah dann kurz zu Julian rüber, rieb mir die Augen. „Es geht schon. Das Training ist wichtig, immerhin haben wir bald ein wichtiges Turnier und es lenkt mich ab“, sagte ich dann flüsternd zu Julian und spürte nun Connors Blick auf mir, weswegen ich den Blick senkte. Hatte ich jetzt einen schlechten Eindruck gemacht? Toll, irgendwie war heute ein beschissener Tag. Ich rieb mir die Arme.
Nach der Besprechung sollten wir uns erst mal eigenständig aufwärmen und das taten wir auch alle. Ich sah mich um. Was war verdammt noch mal mit mir los? Ich wollte doch nur trainieren, doch dieser Schwindel ließ mir keine Chance mich auf irgendwas zu konzentrieren. Connor kam plötzlich zu mir. „Thalia, du musst dich etwas mehr anstrengen. So wirst du nicht warm“, meinte er dann mit sanfter Stimme zu mir, doch als ich was sagen wollte, flog er schon weiter. Ich seufzte. „Mehr anstrengen“, murmelte ich dann zu mir selber und legte mich nun etwas mehr ins Zeug. Ich flog hoch in die Luft und übte mit einem der Jäger werfen und fangen, doch plötzlich wurde alles schwarz vor meinen Augen. Ich kippte einfach so vom Besen und fiel in die Tiefe, schlug hart auf dem Boden auf. Ich schrie auf, doch danach blieb ich reglos liegen. Ich hatte Schmerzen und ließ meine Augen auch geschlossen. So musste es ja kommen...

Ein gutes Gefühl hatte ich nicht, dass Thalia in ihrem Zustand zum Quidditchtraining ging, aber ich wusste sie würde sich durchsetzen und das tat sie auch. Spätestens als sie nicht auf meine Frage antwortete, wusste ich es würde schief gehen. Quidditch war alles für sie, und da Connor auch noch Kapitän war, wusste ich sie würde ihn nicht enttäuschen und das Training nicht sausen zulassen und das nur, um bei ihm einen guten Eindruck zu hinterlassen. Frauen.
Thalia erschrak etwas, als ich nach ihrem Befinden fragte, sagte sie es ginge schon und das Spiel würde sie ablenken. Ich gab klein bei, beobachtete sie während dem aufwärmen aber weiterhin aus den Augenwinkeln.
Und dann geschah es auch schon. Ich sah nur, wie sie vom Besen fiel und hart am Boden aufkam. In Sturzflug flog ich zu Boden, und auch das restliche Quidditchteam landete sofort bei ihr.
"Verdammt, ich hätte es wissen müssen. Sie ist noch nicht fit." fluchte ich leise mit mir selber, aber ich wusste das die anderen es mitbekommen würden.
"Was?", murmelte Connor leise.
"Sie wurde gestern von einer Slytherin angegriffen und war die ganze Nacht im Krankenflügel und ich schätze, da muss sie jetzt wieder hin."
Erneut nahm ich Thalia auf meine Arme, ließ die anderen stehen und lief erneut zum Krankenflügel.

Ich war froh, dass Julian nicht noch weiter auf mich einredete, denn ich würde meine Meinung eh nicht ändern, obwohl es rückblickend sicher besser gewesen wäre. Schon als ich den Halt auf dem Besen verlor, bereute ich es auf irgendeine Weise, dass ich nicht auf Julian gehört hatte, denn die Schmerzen die dadurch in meinem Körper ausgelöst wurden waren immens und genau deswegen blieb ich auch einfach ruhig liegen, bewegte mich nicht.
Meine Augen öffneten sich mit einem Blinzeln als ich hörte, wie die andere um mich herum landeten. Meine Lunge schien durch irgendwas leicht blockiert, denn ich bekam schlecht Luft, weswegen das Atmen ziemlich anstrengend war. Ich hörte, wie Julian den anderen von dem Angriff erzählte und sah Connor an, der sich dann neben mich kniete und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Warum hast du nichts gesagt? Dann hättest du heute aussetzen können“ Ich sah unseren Kapitän deprimiert an. „Ich wollte herkommen und trainieren. Tut mir leid“, keuchte ich angestrengt.
Ein schmerzvolles Stöhnen entglitt mir als Julian mich in seine Arme hob. Ich schluckte schwer, lehnte mich an ihn, wobei ich ihn dann ansah. „Tut mir leid Julian“, flüsterte ich heiser und erschöpft während er mich erneut zum Krankenflügel trug, wo ich auf eines der Betten gelegt wurde. „Ferula“, zauberte die Krankenschwester und schiente so als erstes mein Genick und danach meine linke Schulter, sowie den linken Arm, da ich auf die linke Seite gefallen war. Ich schluckte schwer. „Was für Beschwerden hast du sonst noch?“, fragte sie dann, weswegen ich sie ansah. „Ich bekomme ziemlich schwer Luft.“ Meine rechte Hand griff nach der von Julian. Ich hätte auf ihn hören sollen und es tat mir so leid. Die Krankenschwester schob mein Shirt hoch und zog es mir aus um mich abzutasten, doch sie fand nichts. „Wir warten ab, vielleicht wird es von selber wieder besser“, meinte sie dann und ging. Ich sah Julian an. „Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass es noch so schlimm ist.“

Ich ließ Thalia noch ihre kleine Unterhaltung mit Connor beenden, bevor ich sie aufhob. Connor meinte sie hätte Aussetzen können, aber erfreut wäre er über die Nachricht nicht gewesen. Vermutlich war es ihr nicht gerade angenehm, aber ich konnte sie ja schlecht liegen lassen.
Sie entschuldigte sich sofort bei mir, aber ich konnte ihr einfach nicht böse sein, trotzdem sagte ich erstmal nichts. Ich wollte später unter vier Augen mit ihr sprechen.
Als ich sie aufs Bett gelegt hatte, schiente die Krankenschwester das Genick und die Schulter der Ravenclaw und meinte schließlich noch sie würde schwer Luft bekommen, während ich neben dem Bett stand.
Thalia streckte ihre Hand nach meiner aus und reichte sie ihr, während die Krankenschwester sie noch abtastete und dann ging sie.
Ich setzte mich zu meiner besten Freundin und hörte mir ihre Entschuldigung an, schüttelte dann den Kopf.
"Nein. Vermutlich hätte ich das gleiche getan, denn das Spiel ist so wichtig. Mach dir keine Vorwürfe."
Plötzlich ging die Tür auf und Connor kam herein, stellte sich neben das Bett.
"Soll ich euch alleine lassen?"

Jede Bewegung tat weh, weswegen ich bei Julians Hochheben auch aufstöhnte, doch ich wusste, dass er mir nicht liegen lassen konnte. Nachher war wirklich irgendwas wichtiges gebrochen und ich bewegte mich falsch. Dann könnte es auch schon aus sein mit meinem Leben.
Irgendwie fühlte es sich auch gut an wieder in seinen Armen zu liegen. Diese Sicherheit tat mir gut und die Wärme, denn irgendwie war mir kalt, was bei dem Wetter kein Wunder war, doch irgendwie beunruhigte mich Julians schweigen, denn eigentlich war er nicht so.
Im Krankenflügel wurde ich dann untersucht und behandelt so gut es ging und durch die Zauberschienen waren die Schmerzen auch schon erträglicher, besonders als mein bester Freund dann meine Hand nahm. Ich wusste, dass ich erneut ziemlich schrecklich aussehen musste. Ein paar Schürfwunden hier und da und dann noch die Uniformen und die Erschöpfung. Ich lächelte Julian trotzdem an und war dankbar als er sich zu mir setzte, wobei ich dann meinen Kopf erneut auf seinen Schoß legte und die Augen schloss.
„Ich hätte mich aber anders verhalten müssen. Es Connor wenigstens sagen müssen“, meinte ich und seufzte. „Ich bin so blöd und er denkt jetzt sonst was von mir. Heute ist echt ein doofer Tag, außer dass du bei mir bist“, erklärte ich grinsend und fing wie den letzten Abend an mit seiner Hand zu spielen.
Plötzlich öffnete sich die Tür. Connor. Oh nein, vermutlich würde es jetzt Ärger geben, weswegen ich ihn gleich entschuldigend ansah als er sich neben das Bett stellte und ich schwer schluckte. „Ja, das wäre nett. Danke Julian“, sagte Connor auch schon freundlich bevor ich überhaupt reagieren konnte. „Aber komm bitte wieder“, meinte ich dann noch und sah dann Connor an. Er setzte sich zu mir aufs Bett und strich mir über die Wange, wobei ich verlegen wurde. „Es tut mir wirklich leid Connor. Ich hätte dir bescheid sagen müssen, aber Quidditch ist für mich einfach alles und ich wollte das Team nicht enttäuschen“, sagte ich dann und wandte den Blick ab. Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch. Connor erklärte mir, dass er mir nicht böse war und hielt dabei meine Hand. Weiter meinte er noch, dass ich die nächsten Tage gerne zum Training kommen konnte, aber fürs erste nur zu sehen sollte damit nicht noch mehr passierte, weil die Mannschaft mich als Sucherin brauchte. Ich nickte und lächelte dann. „Ich muss zurück. Wir trainieren noch kurz weiter, aber Julian kann bei dir bleiben, wenn er das will“, sagte Connor noch, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging dann. Das fühlte sich so gut an. Ich war total verliebt..

Als Thalia verarztet war und im Bett lag, bettete sie ihren Kopf erneut in meinem Schoß und schloss die Augen, dann dachte sie laut über ihr Verhalten nach. Es sei ein blöder gewesen, außer das ich bei ihr gewesen sei und ich musste grinsen.
"Mach dich nicht fertig. Natürlich war es ein Fehler aber ich bin mir sicher er versteht das, er weiß wie sehr du das Quidditch spielen liebst."
Als Connor sich neben Thalias Bett gestellt hatte, antwortete er auf meine Frage, das ich sie bitte alleine lassen sollte und Thalia meinte, ich sollte wieder kommen und ich nickte.
"Klar, ich warte vor der Tür."
Leise schloss ich hinter mir die Tür zum Krankenflügel und lehnte mich dagegen. Manches was die beiden sagten, hörte ich und Connor klang nicht sehr enttäuscht.
Doch ehe ich mich versah, öffnete sich die Tür neben mir auch schon wieder und als Verabschiedung nickte ich ihm zu, dann ging ich wieder zu Thalia.
"Und?" erkundigte ich mich, während ich mich wieder zu ihr setzte.

Ich träumte vor mich hin als Julian wieder reinkam. Connor hatte mir gerade wirklich einen Kuss gegeben, auch wenn es nur ein Kuss auf die Stirn war und wie er fast durchgehend meine Hand gehalten hatte. Ich schwärmte gedanklich total und grinste sicherlich auch total verlegen und bescheuert. Die Krankenschwester hatte mich schon gefragt, ob alles oke war, nachdem Connor weg war, doch dieses Grinsen zeigte mir, dass sie alles gesehen hatte und sich darüber etwas amüsierte, über meine Reaktion wohl eher.
Julians Frage riss mich aus der Schwärmerei und ich grinste ihn verlegen an, legte meinen Kopf wieder auf seinen Schoß. „Er... ist nicht böse. Connor hat gesagt, dass ich die nächsten Tage zum Training kommen kann, aber erst mal nur zugucken soll, damit es mir bald wieder besser geht“, fing ich also an und lächelte. Mein Lächeln strahlte sicher richtig und mein Grinsen danach wurde breiter und breiter. Diese Schmetterlinge verschwanden gar nicht mehr. Es war so süß und so schön. Ich sah Julian wieder an und grinste. „Er hat durchgehend meine Hand gehalten und mir am Ende einen Kuss auf die Stirn gegeben“, meinte ich dann verliebt und schloss die Augen. Oh Gott ich verhielt mich so kindisch, doch es fühlte sich einfach so unglaublich gut an.

Thalia wirkte ziemlich verträumt als ich rein kam, anscheinend war es also sehr gut gelaufen. Sie grinste über ihr ganzes Gesicht und ich war froh, dass alles gut verlaufen war, sie hatte es sich verdient.
Als die Ravenclaw ihren Kopf wieder auf meinen Schoß legte, meinte sie, er wäre nicht böse, hab ich mir ja auch gedacht. Sie könnte in den nächsten Tagen zwar zum Quidditchtraining kommen, sollte aber nur zuschauen.
"Na also, dann ist ja alles gut." meinte ich lächelnd. Ich war froh sie so glücklich zu sehen und hoffentlich würden Connors Worte sie wieder aufrappeln.
Anschließend erwähnte sie noch, dass Connor zu allem Überfluss noch ihre Hand gehalten hatte und ihr am Ende noch einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte.
Oh man, da war jemand aber ziemlich verschossen. Lächelnd blieb ich neben ihr sitzen, während sie in Gedanken bei Connor war.

Ein solches Glück, wie ich es im Moment in meinem Körper spürte hatte ich das letzte mal bei dem ersten Kuss auf Julian und mir gefühlt. Bei dem Gedanken daran lächelte ich und lächelte Julian an. Es war eine wunderschöne Zeit mit ihm, die auch noch nicht zu ende war. Sie lief nur anders weiter, als wir es uns damals gedacht hatten. Wir hatten ja sogar schon von Hochzeit geredet. Ja, wir hatten große Vorstellungen, aber uns wurde dann nach einem Jahr klar, dass das was wir empfanden, eher eine sehr feste und innige Freundschaft war und keine Beziehung mehr.
Dass gerade er gestern den streit mit der Slytherin mitbekommen hatte, zeigte mir nur noch mehr, dass es die richtige Entscheidung war, denn er war für mich da und würde es vermutlich auch immer sein. Zumindest hoffte ich das.
Ich hoffte auch, dass es mit Connor etwas anders laufen würde. Ich würde ihm so gerne sagen, was ich empfand. „Mehr als gut“, meinte ich dann leicht schwärmerisch und grinste Julian an. Ich würde Connor so gerne sagen, dass mein Herz schon länger für ihn schlägt, doch wie sollte ich das anstellen? Ich war zu schüchtern, doch sollte er nicht wissen, was für eine Wirkung er auf mich hat? Sollte er nicht wissen, was ich vorhin beim Händchenhalten für ein Kribbeln im Bauch hatte und um wie vieles es sich verstärkt hatte, als er mir den Kuss auf die Stirn gegeben hatte.
„Julian du musst mir irgendwie helfen. Ich bin total verliebt und verhalte mich sicher total peinlich, aber irgendwie muss ich es Connor zeigen. Er soll wissen, wie ich mich fühle, aber... ich habe Angst. Was wenn er nicht so fühlt? Was wenn er mich wegstößt?“, erklärte ich und ich kam sicherlich etwas verzweifelt rüber, doch das war ich auch. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, doch ich wusste, dass ich etwas tun musste, bevor es eine andere tat. Der Ehrgeiz hatte mich gepackt. Das kannte ich von mir eigentlich nicht, doch dieser Drang irgendwas zu tun, war mit dem Gespräch eben um einiges gestiegen. Würde mich das auch mutiger machen? Würde ich es schaffen ihm meine Gefühle zu offenbaren? Ich glaubte eher nicht...

Thalia find an zu lächeln und heimlich fragte ich mich warum. Ab und zu war sie mir schon ein Rätsel, aber genau dafür liebte ich sie. Ihr verträumter Blick ging in die Ferne und ich vermutete das sie an Connor dachte. Oder nicht?
Vermutlich würde ich es nie erfahren, aber es störte mich nicht. Es waren ihre Gedanken, die durfte sie für sich alleine haben. Alles was sie mir erzählen wollte, würde sie mir auch erzählen, hoffte ich zumindest.
Als sie meinte es ginge ihr mehr als gut, bestärkte das meine Gedanken das sie an Connor dachte nur noch mehr. Sie schien so glücklich, allein wenn sie an ihn dachte und tief in mir hoffte ich, Evanna würde mal das selbe für mich spüren.
Ich musste Lachen als sie meinte, sie würde sich Connor gegenüber peinlich Verhalten.
"Tust du nicht, so verhält man sich eben wenn man verliebt ist. Du musst ihn darauf ansprechen, andernfalls tu ich es."
Ich wollte ihr einen Gefallen tun und Connor darauf ansprechen, es ihm aber nicht sagen, vielleicht würde er merken das er auch was empfand. Einen Versuch war es wert, denn entweder würde er merken das da Gefühle für sie sind oder nicht und Thalia konnte endlich von ihm ablassen.

(OOC: sry, dass es so lange gedauert hat. Konzentrationsschwäche heute )
Ob Julian wusste, dass ich auch ab und zu noch an ihn dachte und dabei lächeln musste? Es waren einfach unsere gemeinsamen Momente, meine Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Wir hatten schon so viel miteinander erlebt, dass ich mich vermutlich nicht mehr an alles erinnern konnte. Ich kuschelte meinen Kopf verträumt in seinen Schoß.
Mein Blick fiel erneut auf Julian als er lachte, nur weil ich meinte, dass ich mich Connor gegenüber peinlich verhalten würde. „Ich will mich nicht so verhalten. Das ist... wirklich peinlich und... so kenne ich mich eigentlich nicht“, meinte ich dann verlegen lächelnd.
„Ich kann das nicht. Ich kann nicht zu ihm hingehen und sagen, was ich für ihn empfinden. Ich kann es nicht, auch wenn ich es wirklich wollte. Es würde so ablaufen, dass ich vor ihm stehe und vor mich hin stotterte. Da mache ich mich bei lächerlich“, erklärte ich Julian und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich wollte mich vor Connor doch nicht noch mehr blamieren. Das vorhin war schon peinlich genug.
Vielleicht wäre es keine so schlechte Idee, wenn Julian mir etwas half, denn von selber kam ich sicherlich nicht weiter. Ich würde auf der Stelle stehen. Ich musste erneut grinsen. Sogar das verhalten jetzt fand ich peinlich. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich wusste, dass es wehtun würde, wenn Connor nicht das selbe für mich empfand, doch da musste ich vermutlich durch, denn es würde mich mehr fertig machen, wenn ich es nie erfahren würde. „Es ist glaube ich besser, wenn du mir hilfst. Von mir aus, werde ich nie weiter kommen, werde immer auf der Stelle stehen“, meinte ich dann etwas deprimiert.
Ich setzte mich leicht auf, legte mich aber gleich wieder hin, denn das aufsetzen verursachte Schmerzen. „Ich will mich wieder bewegen, will raus hier“, sagte ich genervt, denn ich hasste es einfach nur rumzuliegen und gar nichts zu machen, besonders wenn währenddessen das Quidditchtraining lief. Ein Seufzen erklang aus meiner Kehle, doch mir fiel auf, dass ich noch immer schlecht Luft bekam. Ich hustete leicht, was ziemliche Schmerzen verursachte.

(OCC: Kein Ding, kenn ich selber nur zu gut )

Thalia meinte, dass sie sich Connor gegenüber nicht peinlich verhalten möchte. Vielleicht fand er es ja nicht peinlich, sondern süß? Dann würde sie sich sicherlich nicht bei ihm blamieren.
Aber um ihn dafür einzuschätzen kannte ich Connor zu wenig, würde ihn aber definitiv darauf ansprechen.
"Ach was, zerbrich dir doch nicht den Kopf. Das wird schon, ich helf dir dabei."
Ich hätte schon einen Plan, wie ich Connor unauffällig auf Thalia Hinweise könnte. Sie war schüchtern und ich wusste wie viel Überwindung es sie kosten würde, aber da ich ja sowieso eine sehr offene Person war, war ich mir sicher, dass das zu regeln war.
"Kein Problem, ich red mal mit ihm. Ich bin sicher ich kann da was regeln."
Als Thalia versuchte sich aufzusetzen, ließ sich aber kurz danach wieder fallen. Ich verstand das sie nicht hier sein wollte, so würde es mir vermutlich auch gehen.
"Klar, aber du musst dich ausruhen. Wenn du dich erholst bist du bald wieder fit und kannst beim Traininig mitmachen, als wäre nie was gewesen. versuchte ich sie aufzuheitern, aber womöglich war sie wieder Mal zu stur um mir zu glauben, wie ich sie kannte.
Außerdem sah sie nicht gerade gesund aus und ihre Gesundheit ging aber vor.

(OOC: Mir fälllt momentan nie viel ein )
Ich lächelte erleichtert als Julian meinte, dass er mir helfen würde.
„Danke, da bin ich erleichtert. Ich wette, dass ich nur stottern würde“, erklärte ich ihm dann grinsend und gab Julian einen Kuss auf die Hand. Dieses Verhältnis tat mir gut, das zwischen mir und meinem besten Freund. Er war eine offene und freundliche Person. Er bekam das sicher hin, ohne dass es für mich peinlich werden würde.
Es war sicherlich niemand gerne im Krankenflügel, doch ich war es sehr sehr sehr ungern. Bei Julians Aussage sah ich ihn an und seufzte. „Kannst du nicht wenigstens mit mir raus gehen? Meinetwegen setzte ich mich auch in den Rollstuhl oder sonst was oder du trägst mich, aber ich würde gerne ein wenig an die frische Luft. Hier drinnen geh ich ein“, meinte ich dann und lächelte ihn strahlend an, damit er zustimmte. „Bitte, bitte, bitte“, betonte ich dann noch einmal.
Die Krankenschwester schien meine aussagen mitbekommen zu haben, denn sie kam nun auf uns zu und sah mich prüfend an. Ich erwiderte ihren Blick. Würde sie für oder gegen mich stellen? „Ich halte es für nicht mal eine so schlechte Idee. Es könnte wegen deiner Atmung helfen, aber Julian muss dich schieben, damit du nicht zu viel Bewegung hast“, erklärte sie dann und nickte. Ich lächelte sie an und sah dann zu Julian. Ob er mir helfen würde?
Ich sah ihn fest und lächelnd an, drückte seine Hand und streichelte sie, spielte mit ihr. „Bitte, ich bin auch ganz brav“, meinte ich dann grinsend. Vielleicht würden wir ja auf Connor treffen? Ich war wirklich total verliebt. Peinlich. Das hatte ich noch nie. Noch nie hatte ich mich so verhalten, obwohl...? Wie war es bei Julian und mir denn.
„Habe ich mich bei dir anfangs eigentlich auch so bescheuert verhalten?“, fragte ich ihn dann also, denn irgendwie interessierte es mich. Ich vermutete, dass es so war.

Thalia war ziemlich erleichtert, dass ich ihr half und das tat ich gerne. Wenn sie glücklich war, war ich es auch und mit ein bisschen Überzeugung würde ich schon Connors Gefühle aus ihm heraus kitzeln.
Als sie sich erkundete ob ich mit ihr raus gehe, wusste ich zuerst nicht ob das die beste Idee war.
"Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist." meinte ich vorsichtig, doch kaum hatte ich den Satz beendet, stand auch schon die Krankenschwester neben dem Bett und meinte, dass es keine schlechte Idee wäre.
Thalias blickte heftete sich an mich und ich wusste sie würde keine Ruhe geben, bis ich sie mit nach draussen nahm. Ich seufzte.
"Na gut, wenn du dann zufrieden bist." murmelte ich und nahm den Rollstuhl entgegen, denn die Krankenschwester gebracht hatte und stellte ihn neben das Bett, als sie sich nach ihrem Verhalten erkundigte, bevor wir zusammengekommen waren und bei dem Gedanken lächelte ich.
"Naja... Ja, eigentlich schon. Bis ich dich darauf angesprochen habe." meinte ich lachend, denn ich hatte dieses Verhalten früher süß gefunden.
Als sich die Ravenclaw auf den Rollstuhl gesetzt hatte, fuhr ich mit ihr hinaus in den Schnee.

Bei Julians aussage war ich erst etwas enttäuscht, weil er meinte, dass das vielleicht keine gute Idee war und ich unbedingt noch raus wollte, doch dann half mir die Krankenschwester und darüber war ich wirklich froh und war ihr auch sehr dankbar. Immerhin würde ich danach Ruhe geben und das wusste Julian sicher auch, weswegen er sich überhaupt darauf einließ, zumindest vermutlich.
Als ich dann sein Seufzen hörte, grinste ich breit, denn das hieß, dass ich gewonnen hatte und er mich mitnehmen würde, was er ja im nächsten Moment bestätigte. „Danke danke danke“, meinte ich dann grinsend. „Meinetwegen kannst du mir auch deine Freundin vorstellen“, sagte ich dann und lächelte.
Die Krankenschwester brachte einen Rollstuhl und stellte ihn neben das Bett. Jetzt musste ich da nur noch reinkommen, aber wie stellte ich das am besten an? Ich setzte mich unter Schmerzen auf und zog mich vorsichtig an die Bettkante, wo ich mich dann in den Rollstuhl hievte. Es war anstrengend, aber ich schaffte es und stellte Julian dabei sogar noch eine Frage.
Ich sah ihn an und sein Lächeln machte mich verlegen, besonders das, was er dann auch noch sagte. „Oh man, vermutlich werde ich mich da nie ändern“, sagte ich dann ebenfalls leicht lachend als er mit mir hinaus in den Schnee fuhr, wobei wir natürlich angesehen wurden, aber damit musste ich in dem Moment dann wohl mal leben.
Draußen angekommen sah ich das es schneite und lächelte. Ich liebte Schnee und die Krankenschwester hatte mir auch extra noch eine Decke gegeben. Wenn ich wirklich ruhig saß, dann tat es auch nicht mehr so weh. Ich sah, dass Connor und die anderen noch immer trainierten und sah wie der Kapitän gerade eine Ansage machte. „Können wir zum Quidditchfeld?“, fragte ich dann und wurde erneut verlegen. „Naja... du weißt schon... Ich würde gerne... der Mannschaft zusehen“, meinte ich dann und war sicherlich etwas rot geworden und lächelte verlegen.

Eigentlich war ich von der Idee, mit Thalia hinaus zugehen, denn was, wenn sie wieder zusammenbricht? Aber ich wusste das sie so stur war, sie würde nicht nachgeben bis ich mit ihr rausgehen würde und schließlich gab ich nach und kutschierte sie in die Kälte.
Umso überraschter war ich, als sie meinte, ich könnte ihr dafür Evanna vorstellen. DAS überraschte mich wirklich und ich musste lächeln.
"Na, darauf komm ich mit Sicherheit zurück." meinte ich.
Als Thalia versuchte, sich auf den Rollstuhl zu setzen, doch ich merkte wie viele Schmerzen sie dabei hatte und wollte ihr helfen, doch dann saß sie auch schon.
"Alles okay?" erkundigte ich mich, denn ich hatte noch immer kein gutes Gefühl, so alleine mit ihr rauszugehen.
Und dann traten wir in die Kälte. Oh man, wie ich das hasste, Winter und Kälte war absolut nicht mein Ding, war es noch nie. Und das es gerade schneite, machte es nicht besser.
Umso blöder, dass Thalia mich dann an bettelte, zum Quidditchfeld zu den anderen zu gehen. Na gut, was hatte ich den für eine Wahl? Außerdem interessierte es mich ja ohnehin selber.
"Meinetwegen." murmelte ich und schob sie mit Mühe durch denn Schnee zum Quidditchfeld, wo ich sie unter eine der Tribünen schob und ich mich hinter sie stellte, meine Arme an den Handgriffen abstützte und unserem Quidditchteam zu sah. Sah ja schon gar nicht schlecht aus, Chancen auf den Sieg hatten wir alle Mal.

Ich lächelte, denn ich merkte, wie wichtig es ihm anscheinend war, dass ich mich mit ihm und Evanna traf. Vermutlich empfand er mehr für Evanna. Ich wollte ihn später mal darauf ansprechen, doch erst einmal wollte ich draußen sein und frische Luft holen, auch wenn ich merkte, dass es Julian gar nicht gefiel, dass ich rauswollte.
Trotzdem half er mir. „Ja, es ist alles okey. Ich habe nur ein paar Schmerzen wegen dem Sturz. Ich wollte nachher noch was essen und trinken, sonst breche ich noch mal zusammen. Notfalls musst du mich zwingen“, meinte ich dann und lächelte ihn an. Hoffentlich würde er mir helfen, denn ich hatte Angst, dass ich es alleine nicht mehr auf die Reihe bekam, weil es einfach eine ziemlich starke Angewohnheit war, kaum etwas zu essen und zu trinken.
Mein Blick auf Julian verriet mir, dass er die Kälte und somit den Winter nicht mochte, so wie früher. Naja, so etwas änderte sich wohl nie, doch ich war zu seinem Leid gerne draußen, auch wenn es kalt war. Er schien noch genervter als ich fragte, ob wir zum Training gehen konnten um zu zu sehen. „Wir müssen nicht, wenn du nicht willst“, meinte ich dann, doch da schob er mich schon unter eine der Tribünen und ich beobachtete das Training. Unser Team war gut dabei und ich sah Julian an. „Wir haben eine Chance“, meinte ich dann lächelnd.
Gut, dass uns hier keiner bemerkte, denn sie sollten nicht abgelenkt werden. Es war wichtig, dass sie konzentriert trainierten. Irgendwann wurde mir dann aber trotz Decke kalt, weswegen ich Julian ansah und mich leicht räusperte. „Wollen wir zusammen Mittag essen? Danach kannst du mich auch wieder wegbringen, auch wenn ich lieber in diesem Teil sitze als im Bett liege“, meinte ich dann und grinste ihn an, doch er wusste auch, wie gerne ich eigentlich einfach nur draußen spazieren ging. Vielleicht trafen wir Evanna ja auch beim Essen, naja, nachdem die mit dem Training fertig waren, obwohl ich nicht wusste, ob ich mich nochmal vor Connor blamieren wollte...

Ich freute mich darauf, Thalia und Evanna einander vorzustellen, denn ich war mir sicher, sie würden sich super verstehen. Naja, wohl eher hoffte ich es, schließlich waren sie zwei der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich wollte nicht zwischen ihnen hin und her gerissen sein.
Als Thalia meinte, sie wolle später noch etwas essen, war ich erleichtert, denn das musste bedeuten, das es ihr schon besser geht. Wenigstens etwas.
Die Ravenclaw sagte, wir müssten nicht zum Quidditchfeld gehen. Anscheinend erinnerte sie sich noch daran, wie ich die Kälte hasste, aber trotzdem würde ich mir nicht nehmen lassen, mit ihr beim Quidditchtraining zu zusehen. Als wir einige Zeit zugesehen haben, meinte sie im gleichen Moment wie ich, wir hätten gute Chancen, nur, dass sie es laut aussprach.
"Das will ich wohl hoffen." antwortete ich schlicht.
Als sie sich nach dem Essen erkundete, nickte ich zuerst, für mich war es sowieso selbstverständlich gewesen, dass ich mit ihr dort hin ging und vielleicht würde ich Mal wieder Evanna über den Weg laufen.
"Klar, ich hätte dich doch nicht hier stehen lassen und würde alleine gehen. Wir können ja dann noch entscheiden, was wir danach tun möchten."

Es ging mir besser, denn sonst würde ich nicht mal auf die Idee kommen etwas zu essen, so wie vorhin oder die letzten Tage. Naja, es lag vermutlich an Julian und an Connor. Die beiden gaben mit Halt und Kraft das alles durchzustehen, auch wenn es schwer war.
Als ich meine aussage zu unseren Chancen machte, sah ich Julian an, dass er gerade das selbe gedacht und gemurmelt hatte. „Wir scheinen sogar zu wissen, was der andere denkt“, meinte ich dann grinsend und stieß Julian mit meinem heilen Arm an, grinste dabei noch breiter und lehnte meinen Kopf dann leicht an seinen Arm, der neben mir hing. Es tat gut ihn bei mir zu spüren, weswegen ich lächelte und Julians Hand nahm. Ich suchte einfach seine Nähe, aber das war schon immer so seitdem wir zusammen waren.
Dann kamen wir wieder zum Thema Essen zurück, wobei er nicke und ich sehr glücklich lächelte, denn ich hatte plötzlich riesigen Hunger, was sicherlich kein Wunder war. Bei seiner Aussage nickte ich dann und lächle. „Gerne, aber können wir jetzt gehen. Ich habe wirklich schrecklichen Hunger“, meinte ich dann etwas gierig und grinste ihn verlegen an, denn eigentlich war ich nicht so heiß aufs Essen, aber ich hatte seit Tagen nicht richtig gegessen, da wurde es Zeit.
Zusammen gingen wir dann zum Essen, wo wir uns an den Tisch setzten, wo nachher auch die anderen sich hinsetzen würden. Ich nahm mir relativ viel zu essen. „Vermutlich musst du mir nachher helfen, denn wenn ich jetzt nach Hunger esse, dann werde ich mich später übergeben“, meinte ich und seufzte, doch dann begann ich zu essen, sah immer wieder zu Julian rüber und lächle ihn an, bis die anderen vom Quidditchteam kommen und Connor sich ausgerechnet neben mich setzte. Ich sah Julian hilflos an, denn ich wurde ziemlich nervös. Ich schluckte schwer und trank etwas Wasser, denn mein Hals war schrecklich trocken. „Hey Thalia“, meinte Connor dann und ich sah Julian an und dann Connor. Ich war so nervös. „Hey...“, erwiderte ich heiser und senkte verlegen den Blick.

Thalia hatte Recht, als sie meinte, dass wir sogar schon das selbe dachten. Mit Sicherheit war das kein Zufall, denn wir kannten uns schon so lange und so gut, das es schon fast selbstverständlich war, dass wir das gleiche dachten. Es war ein vertrautes Gefühl, eine freundschaftliche Geste, als sie ihren Kopf gegen meinen Arm legte, deshalb dachte ich mir wie so oft nichts dabei, ebenso, als sie meine Hand nahm.
Als wir schließlich von Essen redeten, konnte ich meinen Bauch schon fast knurren hören. Mir war gar nicht aufgefallen, das ich Hunger hatte, aber ich war umso froher, als mein gegenüber auch welchen hatte.
"Klar, ich verhungere hier auch fast." meinte ich und schob Thalia Richtung Schloss.
Am Tisch angekommen, fing ich sofort an zu Essen und als ich gerade einen Bissen Kartoffelpüree im Mund hatte und mit Thalia quatschte, als das Quidditchteam vom Training zurück kam und Connor sich ausgerechnet neben Thalia setzte, welche mich hilflos anblickte.
"Hey Connor." meinte ich mit vollem Mund, obwohl er mich nicht begrüßt hatte, aber vermutlich war er zu sehr mit Thalia beschäftigt gewesen.
Ich schluckte den Bissen hinunter und stopfte mir gleich den nächsten hinterher.

Ich hörte das Knurren von Julians Magen und konnte das Grinsen nicht unterdrücken. Es war klar, dass auch er Hunger hatte. Er hatte damals immer zu den Mahlzeiten Hunger, ob das jetzt immer noch so war? Naja, ich war auf alle fälle froh als er mich Richtung Schloss schob. Morgen durfte ich sicher wieder alleine Laufen. Jetzt hatte ich den Rollstuhl ja auch nicht unbedingt wegen meinen Verletzungen, sondern wegen meinen Schwindelanfällen. Es konnte sein, dass ich nochmal zusammenbrach und da war es besser das vorzubeugen.
Julian fing am Tisch sofort an zu essen, genauso wie ich. Schon ewig hatte ich keinen Hunger mehr gespürt, aber es schien besser zu werden. „Ich freue mich schon auf das Spiel, immerhin darf ich dann sicher wieder spielen, wenn ich vorher das Aufbautraining geschafft habe“, sagte ich gerade zu Julian als sich das Team zu uns setzte, wobei ich fast mein letzten Bissen im Mund wieder ausgespuckt hätte, da ich erschrak als Connor mich ansprach. Ich konnte doch nicht mal klar denken, wenn Connor in meiner nähe war, besonders nicht, wenn er dann auch noch direkt neben mir saß und mich ansah. Ich strich mir verlegen durch die Haare und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
Ich spürte, wie Connor seine Hand auf meinen Schoß legte und ich meine darüber legte. Mein Blick traf nun den seinen und ich lächelte, wurde vermutlich ziemlich rot. Connor legte mir seine Hand auf die Wange und strich mir darüber, weswegen ich verlegen lächelte. „Connor, ich...“, fing ich an, doch er schüttelte den Kopf. Ich sah ihn verwirrt an, doch vermutlich wusste er, dass ich nicht reden konnte. „Du bist süß, wenn du so verlegen bist Thalia“, sagte er dann und gab mir einen Kuss auf die Wange, wandte sich dann wieder seinem Essen zu. Ich sah Julian an. Was sollte ich tun? Ich fühlte mich so hilflos.

Ich hoffte inständig Thalia würde es bald wieder besser gehen und ich könnte Mal wieder Zeit mit Evanna verbringen, wer weiß, was sie schon von mir dachte. Auch ich fragte mich, wo sie war. Beim Frühstück war sie nicht zu sehen und auch jetzt konnte ich sie nirgendwo sehen und schon langsam vermisste ich sie und Sorgen kamen auch dazu.
Doch Thalia ging gerade vor. Evanna würde es verstehen, da war ich mir sicher doch meine Ex-Freundin benötigte mich gerade mehr.
Thalia fing sofort zu essen an und es beruhigte mich, das zu sehen, da sie die Kräfte brauchte. Genauso wie ich, freute sie sich auf das Spiel und war motiviert bis dahin wieder spielen zu dürfen und das hofften wir doch alle.
"Da bin ich mir sicher, langsam wirst du doch schon wieder fit." meinte ich.
Als das restliche Quidditchteam kam, war ich nicht so nervös wie Thalia, aber ich hatte ja auch keinen Grund dazu.
Lächelnd verfolgte ich zwischen dem Kapitän und der Sucherin, sie waren wirklich süß zusammen und beobachtete sie, als Thalia erneut zu mir blickte. Ich musste was machen.
"Und Connor, wie läufts mit dem Training?" warf ich nebenbei ein.

Ich sollte Julian mal sagen, dass er sich nicht um mich kümmern musste. Immerhin war er die letzten zwei tage nur mit mir beschäftigt und vernachlässigte Evanna total. Das machte mich ein schlechtes Gewissen, auch wenn ich mich freute, dass Julian mir half, denn ich spürte, dass er mir gut tat. Ich sah ihn dann an und nickte als er meinte, dass ich ja schon wieder fit wurde. „Sag mal, ich will nicht, dass du wegen mir alle anderen vernachlässigst. Zum Beispiel Evanna oder so“, meinte ich dann und sah Julian an. „Ich will dich nicht aufhalten. Du weißt, dass du dich nicht um mich kümmern musst, oder?“, fragte ich, denn er sollte sich nicht gezwungen fühlen. Das wollte ich nämlich wirklich nicht.
Die Nähe zu Connor war einfach traumhaft und ich wünschte, dass sie nie aufhören würde, doch er wandte sich viel zu schnell wieder seinem Essen zu, weswegen ich dann zu Julian sah, der Connor auf das Training ansprach. Connor lächelte dann und sah Julian an. „Ziemlich gut. Ich bin optimistisch, dass wir den Sieg auf unsere Seite ziehen, wenn es unserer Sucherin bis dahin wieder besser geht“, meinte er dann und warf mir erneut einen Blick zu und erneut wurde ich verlegen. Ich schluckte schwer. Warum hatte er eine solch extreme Wirkung auf mich? „Ich... ich werde schon wieder“, stotterte ich heiser und senkte den Blick, denn erneut wurde spürte ich die Hitze in meinem Gesicht. Das Zeichen dafür, dass ich rot wurde.
Ich nahm meine Gabel wieder in die Hand und nahm mir etwas zu Essen, damit ich beschäftigt war und nicht noch irgendwas peinliches sagte oder tat. Ich stocherte etwas in meinem Essen, denn eigentlich war ich ja schon satt. Ich brauchte nur irgendeine Beschäftigung und deswegen stocherte ich mit der Gabel im Essen. Ich sah wieder zu Connor. Warum konnte ich ihm nicht einfach sagen, was ich empfand? Weswegen ich mich so verhielt? Ich schloss die Augen, denn ich spürte die Tränen in meinen Augen. Ich schaffte es einfach nicht. Ich sah Julian an und lächelte traurig, um ihm zu zeigen, dass es mir trotzdem irgendwie... gut ging...

Ich war gern bei Thalia und half ihr gerne, ich hoffte sie wusste das, denn sie war eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Darüber war ich mir allerdings nicht mehr sicher, als sie meinte ich müsste ihr nicht helfen, aber irgendwie fühlte ich mich dazu verpflichtet und schüttelte deshalb den Kopf.
"Nein, sie wird das verstehen, momentan gehst du vor. Sie weiß das." murmelte ich. Thalia brauchte mich, doch trotz allem ging mir Evanna nicht aus dem Kopf. Ob sie auch an mich dachte? Und wo sie war? Ich schlug mir die Gedanken aus dem Kopf. Wie kam ich bloß auf die Idee, das sie 24 Stunden an mich dachte, so wie ich es tat?
Connor antwortete auf meine Frage und natürlich sagte er, wir hätten nur mit Thalia eine Chance und schon waren wir wieder beim alten Thema und er wandte sich ihr zu. Na, das funktionierte ja schon mal super! Da versuchte man einmal zu helfen und dann das. Ich wusste das Thalia nur zur Ablenkung nach ihrer Gabel griff, denn sonst wäre sie viel zu abgelenkt von Connor um überhaupt ans Essen zu denken.
Meiner Meinung nach sollte sie ja all ihren Mut zusammen nehmen und es ihm sagen, aber ich wusste das ihr das noch nie leicht gefallen war.
Als ob sie meine Gedanken gelesen hatte, blickte sie zu mir und wie ich das erkannte, schien sie sich wieder zu fangen.
"Etwas Zeit zur Erholung hast du ja noch. Bis dahin schiebe ich dich noch im Rollstuhl umher, damit du dich schonen kannst." scherzte ich.